Artikelverzeichnis
allgemeines, deutschsprachiges Artikelverzeichnis

Relikte einer ausgebremsten Welt?

29 Jun

Autor: admin - Kategorie: Wirtschaft

Die Frage die Experten der Werbebranche seit langem immer mal wieder beschäftigt, ist die, ob herkömmliche Werbemittel in der hochmodernen Medienlandschaft nach wie vor ihre bisherige Daseinsberechtigung haben. Die Frage ist durchaus berechtigt, denn man muss nicht lange nachforschen, um festzustellen, dass ein ganz großer Teil der Werbebranche inzwischen ins Internet abgewandert ist und dort große Wirkung zeigt, bei vergleichsweise geringen Produktionskosten, da der Materialaufwand und die Herstellungsdauer in der virtuellen Welt sehr viel geringer sind, als es beispielsweise Displaysysteme in der realen Welt erfordern. Nichtsdestotrotz ist die Welt immer noch voller Litfaßsäulen, Plakate und Werbebanner.

Insbesondere in größeren Städten prägen sie nach wie vor das Stadtbild. Freie Werbeflächen auf großen Gebäuden oder an Bahnhöfen und Straßenbahnhaltestellen werden nach wie vor zu horrend hohen Preisen vermietet und die Firmen rangeln sich geradezu um die begehrtesten Flächen. Sind das alles nur Relikte aus einer längst ausgebremsten Welt? Hat man hier den Absprung verpasst oder will es einfach nur nicht wahrhaben? Die Antwort ist: Nein. Ohne die dominante Präsenz in der Wirklichkeit verpufft erstaunlicherweise jede noch so erfolgreiche Marketingmaßnahme in der virtuellen Welt. Zwar lässt sich das nicht allgemeingültig auf jede einzelne Aktion anwenden, doch die goldene Regel besagt nach wie vor, dass man einen dauerhaften Wiedererkennungswert und eine solide Corporate Identity überwiegend in der wirklichen Welt kreiert und es einfacher ist, Seriosität und Kompetenz durch saubere Werbemaßnahmen jenseits des web2.0 zu vermitteln, als wenn man den Fokus ausschließlich auf das Internet richten würde. Es mag nicht für immer so bleiben, aber bisher kann man Plakate, Displaysysteme und Werbebanner guten Gewissens noch als genauso erfolgreich betrachten wie Videoclips PopUps und Suchmaschinenoptimierung. Denn natürlich erreicht man nach wie vor trotz der wachsenden Verbreitung des Internet nur einen Teil seiner Zielgruppe über die vernetzten Rechner, während man den anderen Teil in der Wirklichkeit „einfangen“ muss.

Author admin

Kommentare sind zu diesem Thema nicht möglich.


top