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Rürup-Rente für Arbeitnehmer?

20 Dez

Autor: admin - Kategorie: Finanzen

Nach einer neuen Studie, die durch die DVAG (Deutsche Vermögensberatung) in Auftrag gegeben wurde, lohnt sich die Rürup-Rente durchaus für Arbeitnehmer. Das Modell der Rürup-Rente mit der geförderten Altersvorsorge per Steuererleichterung war 2005 als Ergänzung zur Riester-Rente entwickelt worden und soll vorrangig Selbstständigen zugutekommen, die – da nicht gesetzlich rentenversichert – keine Riester-Zulagen erhalten. Das Institut für Vorsorge/Finanzplanung ermittelte nunmehr, dass Arbeitnehmer genauso von der Rürup-Rente profitieren können, wie Selbstständige.

Rürup-Rente als Ergänzung zu Riester?

Im Prinzip laufen alle Berechnungen darauf hinaus, dass zumindest etwas besser verdienende Arbeitnehmer die Rürup-Rente durchaus abschließen sollten, wenn sie die Förderung per Riester-Zulagen ausgeschöpft haben. Der Hintergrund ergibt sich aus der jeweiligen steuerlichen Förderung beider Modelle. Während bei Riester ein Jahresbeitrag bis 2.100 Euro voll abzugsfähig ist, sind es bei der Rürup-Rente immerhin 20.000 Euro an Beiträgen.

Zwar werden gegenwärtig noch nicht alle Einzahlungen voll berücksichtigt; der Anteil steigt progressiv bis 2025 auf 100 Prozent und liegt gegenwärtig bei 74 Prozent. Dennoch lohnt sich die Rürup-Rente für Arbeitnehmer jetzt schon, denn die Riester-Förderung findet bei höheren Einkommen ihre Grenze anhand der Förderdeckelung.

Die meisten Sparer profitieren ohnehin von den Zulagen, die bei einem Einkommen von rund 20.000 bis 25.000 Euro jährlich den weitaus attraktiveren Teil der staatlichen Unterstützung ausmachen.

Rürup-Rente bringt Nachsteuerrendite

Der Leiter der vorgelegten Studie, Professor Dr. Thomas Dommermuth, wies die Effizienz der Rürup-Rente bezogen auf ihre Nachsteuerrendite nach. Unter diesem Aspekt sei die Rürup-Förderung ein ideales Produkt, mit dem Personen die Lücke bei der privaten Altersvorsorge schließen könnten.

Der Ökonom rät Arbeitnehmern, zunächst eine Riester-Rente abzuschließen und die Förderung voll auszuschöpfen. Als Ergänzung sei danach die Rürup-Rente die erste Wahl. Ab dem 55. Lebensjahr könne sich eine per Rürup geförderte Rente als wahrer Renditeturbo entpuppen.

Arbeitnehmer sollen sich nach Auffassung von Ökonomen die Chance zur steueroptimierten Altersvorsorge keinesfalls entgehen lassen – zu heikel ist das Problem sinkender Renten und drohender künftiger Altersarmut. Davon können nach Expertenmeinung ab etwa 2025 auch weite Teile der deutschen Mittelschicht betroffen sein, wenn die staatlichen Renten nur noch – wie politisch gewollt – durchschnittlich etwa 43 Prozent der Nettolöhne erreichen (gegenwärtig noch 51 Prozent). Der DGB warnte daher im Juni 2012 vor der geplanten Absenkung von Rentenbeiträgen, gleichzeitig weisen alle Fachleute auf die strikte Notwendigkeit privater Altersvorsorge hin.

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