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Private Krankenversicherung für Mediziner

18 Jan

Autor: admin - Kategorie: Versicherungen

Viele Private Krankenversicherungen stellen für Humanmediziner oder Zahnärzte rabattierte Tarife zur Verfügung. Die Vorteile scheinen auf der Hand zu liegen, denn wer verzichtet denn freiwillig auf hohe Leistungen bei niedrigeren Beiträgen? Und was unterscheidet die Krankenversicherung für Akademiker von einer Privaten Krankenversicherung für sonstige Angestellte und Selbständige? Man argumentiert mit der statistischen Historie dieser Berufsgruppe, diese zeigte in der Vergangenheit stets niedrigere Schadenquoten. Nach kaufmännischem Kalkül wird die niedrige Schadenquote in Form von ermäßigten Beiträgen an die begehrte Klientel weitergegeben. Was wie ein Vorteil scheint, kann sich schnell in das Gegenteil verkehren, denn hier ist Vorsicht geboten. Die größte Beitragssicherheit bietet grundsätzlich eine große Versichertengemeinschaft. Nicht jedoch bei den Ärzten, denn wenn sich aus gesundheitlichen oder familiären Gründen nur etwa 80% von 311.

230 berufstätigen Ärzten und Ärztinnen (Stand 2006, Quelle KBV) bei den 48 ordentlichen Verbandsangehörigen Privaten Krankenversicherungen versichern, dann verteilen sich durchschnittlich 5187 Mediziner auf jede Gesellschaft. Wenn wir jetzt unterstellen, dass sich diese Personengruppe homogen auf die Geschlechter verteilt, dann sind 2594 Frauen und 2594 Männer jeweils in einem Tarifsystem versichert. Verteilen sich diese Personen auf die ca. 60 Altersgruppen, dann besteht die fiktive Versichertengemeinschaft jeder Altersgruppe aus durchschnittlich 43 Personen!!! Diese vage Beispielrechnung schönt die tatsächlichen Zahlen, denn oft bietet ein Unternehmen mehr als nur ein Tarifsystem für Ärzte an, was die Versichertengruppen weiter reduziert. Sollte jetzt eine Person schwer erkranken und deutlich fünfstellige Leistungen in Anspruch nehmen, dann kann das sehr schnell zu einer spürbaren Beitragsentwicklung führen. Erschwerend kommt hinzu, dass solche Gemeinschaften von den gesunden Mitgliedern verlassen werden, die auch mal gerne wegen eines günstigeren Beitrags ihre Krankenversicherung wechseln. Für Personen mit einer gesundheitlichen Vorgeschichte ist dieser Wechsel nur schwer möglich. Bei genauerer Betrachtung des Marktes, stellen sich dennoch ganz kluge Tarifsysteme vor. Einige Gesellschaften halten ihre Tariflinie geöffnet für Mediziner und andere Privatversicherte, mit dem kleinen Unterschied, dass in der gleichen Versichertengruppe die Mediziner weniger Beitrag zahlen. Ein herkömmlicher PKV Vergleich kann diesen feinen Unterschied nicht demonstrieren. Hier ist einmal mehr der Profi gefragt.

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